BERT is the word – Was bedeutet das größte Google Update
Matthias Grath
17. Februar 2022
Als einen der „größten Fortschritte in der Geschichte der Suche“ bezeichnet Pandu Nayak, Vice President Search beim Suchmaschinen-Giganten Google aus Mountain View das kürzlich ausgerollte Algorithmus-Update „BERT“. Tatsächlich wirkte sich keine andere Optimierung innerhalb des letzten halben Jahrzehnts stärker auf die Suchergebnisse aus. Doch was steckt hinter BERT und inwiefern besteht für eine Unternehmenswebsite Handlungsbedarf?
Das Wissen der Welt organisieren
Google hat sich die Organisation der Informationen dieser Welt zum Auftrag gemacht. Ein nicht ganz unbescheidenes Ziel. Doch wer wäre besser dafür geeignet, diese Mammut-Aufgabe zu stemmen, als eben genau jener 1997 am Markt erschienene Suchmaschinenbetreiber? Allein im deutschen Suchmaschinenmarkt bringt es Google auf einen Anteil von knapp 95 % – und zwar nicht zuletzt, weil wir in der Regel mit den ausgespielten Ergebnissen zu unserer Suchanfrage zufrieden sind und diese Suchmaschine daher immer wieder nutzen. Damit man dem Anspruch auch gerecht wird, werden regelmäßig Updates und Anpassungen an neue Gegebenheiten dem Algorithmus zugeführt. Zum Beispiel der sogenannte „mobile first Index“, mit dem man eine wesentlich bessere Chance auf eine Top-Platzierung im Suchergebnis erhält, wenn die Webseite für mobile Endgeräte optimiert ist.
Von Hummingbird, über RankBrain, bis hin zu BERT – eine konsequente Strategie
Um Suchanfragen zu verstehen und bearbeiten zu können, arbeitet Google mit sogenannten neuronalen Netzwerken. Den Einstieg hierzu lieferte unter anderem das Hummingbird Update aus dem Jahr 2013. Mit ihm war es erstmals möglich, nicht mehr nur Ergebnisse auf einzelne Wörter der Anfrage zu liefern, sondern die Suche als Gesamtes zu betrachten und zu interpretieren. Durch RankBrain (2015) – dem bis dahin einflussreichsten Update – gelang es dem System sogar selbstständig dazuzulernen. Notwendig ist dies nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass 15 % der täglich mehreren Milliarden gestellten Suchanfragen schlichtweg neu sind und ohne die dahinterstehende künstliche Intelligenz wohl keine adäquaten Ergebnisse mehr ausgespielt werden könnten. BERT soll RankBrain nun entscheidend ergänzen und somit eine essenzielle Rolle für Webseiten und deren Betreiber spielen. Vollumfänglich zunächst nur für die englische Sprache ausgerollt, wird es in allen Sprachen bereits für den Einsatz von Featured Snippets (ein Format, das dem Nutzer eine prägnante Antwort direkt in den Suchergebnissen auf seine Frage ausspielt, sodass keine Website besucht werden muss) angewandt.
Was ist BERT und wie funktioniert es?
Mit BERT ist in diesem Fall nicht Ernies Freund aus der Sesamstraße gemeint – es steht für „Bidirectional Encoder Representations from Transformers“ und stammt aus dem Bereich der linguistischen Datenverarbeitung. Eine Anwendungsform der künstlichen Intelligenz, welche sich mit dem Versuch beschäftigt, Google (bzw. generell Computern) beizubringen, Informationen aus natürlicher Sprache richtig zu verstehen und verarbeiten zu können. Kurz gesagt: Sprache ein wenig mehr so aufzufassen, wie es Menschen können. Es geht also um die Interpretation des Kontextes und damit über die reine Analyse dessen, was im Suchfeld eingegeben wird, hinaus. Gerade im Bezug auf die stetig steigende Anzahl von Voice-Search-Suchanfragen, oder der Verwendung von Smart Speakern wie Alexa & Co., ein sinnvoller und notwendiger Schritt in die richtige Richtung.
BERT betrifft vor allem längere Suchanfragen, welche sich aus mehreren Keywords zusammensetzen. Fragen wie „Hey Google, was kostet ein Flug von München nach Berlin?“ können zukünftig also besser von Google beantwortet werden, da durch das Verständnis der Wörter „von“ und „nach“ klar wird, dass es sich hier genau um diese eine Flugrichtung handelt und nicht allgemein um Flüge von München nach aller Welt.
Beispiele für eine Suchanfrage mit und ohne BERT:
Vor dem Update würde man für solch eine Suchanfrage noch sehr allgemein gehaltene Ergebnisse präsentiert bekommen, wohingegen mit BERT genau beantwortet wird, ob man stellvertretend für einen Freund oder ein Familienmitglied ein verschriebenes Medikament entgegennehmen kann.
Auf die Frage, ob Kosmetiker/-innen im Arbeitsalltag häufig stehen müssten, wird die Suchanfrage hier auch erst durch den optimierten Algorithmus im Sinne des Fragestellers beantwortet.
Was bedeutet BERT nun für SEO und wie kann man entsprechend reagieren?
Erstmal: Keine Panik! BERT wirbelt die Suchergebnisse nicht einfach wild durcheinander. Dass nun Kontext besser interpretiert werden kann, ist nur ein weiterer Indikator, dass Google hervorragenden Content mit Mehrwert in seiner Informationsdichte und Aufbereitung belohnt und Negativbeispiele weiter abstraft. „Content is King“ – aber kein König strahlt Stärke aus, wenn das Fundament seiner Festung im Boden einsinkt. Wenn man seine Website ernsthaft für Suchmaschinen optimieren will, sollte daher eine solide Basis geschaffen werden. Sei es nun um durch bessere Platzierungen mehr organische (somit auch unbezahlte) Zugriffe zu erhalten, oder die Nutzererfahrung der Seitenbesucher zu verbessern, sodass sie begeistert sind und wiederkehren. Gutes SEO ist Gold wert – aber auch unheimlich vielseitig.
Das geht eben wie oben beschriebenen bei einem gesunden Fundament los. Der Medienpalast beobachtet hier für den Kunden regelmäßig alle relevanten Faktoren rund um die Themen Geschwindigkeit, Technik und Performance. Darüber hinaus untersuchen wir, ob die Informationen im Quellcode so aufbereitet sind, dass der Suchmaschinen-Bot sie optimal crawlen und letztendlich auch indexieren kann. Aufgrund der täglichen Arbeit mit der Optimierung von Websites, behalten wir für Sie die häufigen Neuerungen und Updates auf dem Schirm, beraten zu on- und offpage Faktoren und können mit Ihnen so den Grundstein für Inhalte legen, die begeistern. Wenn die Basis geschaffen ist, kann man sich Gedanken über den Content machen. Doch was interessiert Ihre Besucher überhaupt auf Ihrer Webseite und welche Ihrer Unterseiten laden den User folglich zu einer langen Verweildauer ein? Antworten, die nur eine vernünftige Webanalyse liefern kann.
Der Medienpalast hat sich für seine Kunden eine Strategie zurechtgelegt, mit der er diese davor bewahrt, sich von dem Berg der tausend Möglich- und Notwendigkeiten erschlagen zu lassen. Wir erarbeiten gemeinsam sinnvolle Ziele und meistern zusammen den Aufstieg etappenweise. Heruntergebrochen auf eine Kennzahl, messen wir unseren Erfolg dabei übrigens mithilfe eines Sichtbarkeitsindex. Dieser repräsentiert die Sichtbarkeit einer Domain in den Suchergebnissen von Google und Bing. Über den Optimierungszeitraum hinweg betrachtet ist dabei nicht die Höhe jenes Index entscheidend, sondern die Richtung, in die er sich bewegt.
Möchten Sie mehr zu einem der oben angesprochenen Punkte und unserer Arbeitsweise erfahren? Rufen Sie uns gerne an oder kontaktieren Sie uns per Mail.
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